Das von der Ortsgemeinde Weitersburg geplante neue Gewerbegebiet West wird noch mehr Verkehr, auch von LKWs in den Ort bringen und frisst wertvolle Flächen, die für das Klima im Ort wichtig sind. Diese Meinung vertraten die Mitglieder der Bürgerinitiative lebenswertes Weitersburg bei einem Besuch der Landtags-Kandidatin Carmen Bohlender. Sie kandidiert für Bündnis 90/Die Grünen im Wahlkreis 10 (Bendorf-Weißenthurm). Mit Masken und gehörigem Abstand traf sich Frau Bohlender Anfang November mit Mitgliedern der BI, um die Problematik der Pläne aus Sicht der BI kennenzulernen.
Die BI fürchtet, dass rund 3 Hektar Ackerfläche, die von einem Weitersburger Landwirt bewirtschaftet wird, verschwinden und dem Ort vor allem Nachteile bringt: so werde die kühlende Wirkung der Flächen für das direkt angrenzende neue Wohngebiet im Staffelstück vernichtet.
Außerdem müssten die Menschen in Weitersburg noch mehr Verkehrslärm und Abgase ertragen, als ohnehin schon wegen des starken Verkehrs im Ortskern. Die geplante Anbindung des geplanten Gewerbegebiets würde mit einer neuen Stichstraße über die Ackerfläche erfolgen, so dass die Anwohner der Straße Am Römergrund, nicht mehr den Ausblick auf Grünflächen hätten, sondern im schlimmsten Falle auf eine Schallschutzmauer, so die betroffenen Personen.
Nicht nur die BI lebenswertes Weitersburg kämpft gegen ein neues Gewerbegebiet West, auch der Landwirt, dem die Ackerfläche zum Teil gehört und sein Bruder. Sie wollen ihre Grundstücke hier nicht verkaufen, weil sie sowieso schon wertvolle Flächen durch das neue Wohngebiet verloren hatten und nun die noch vorhandenen Äcker dringend ihren Betrieb benötigen.
Am Ende des Besuchs in Weitersburg erklärte Carmen Bohlender. „Ich kann die BI lebenswertes Weitersburg nur unterstützen. Direkt neben dem neuen Wohngebiet Staffelstück sollte kein Gewerbegebiet entstehen, dass vor allem mehr Verkehr und Lärm für alle Weitersburger bedeutet.
Die Pläne des Gemeinderats, die Ackerflächen im neuen Flächennutzungsplan als Gewerbegebiet auszuweisen, sind ein Affront gegen die Bewohner des neuen Wohngebiets Staffelstück. Zwar mag es rechtlich zulässig sein, hier Gewerbeflächen zu planen. Doch die Lebensqualität der Familien, die sich auf eine naturnahe und ruhige Lage am Ortsrand von Weitersburg verlassen haben, würde eindeutig verschlechtert. Ich kann auch nicht erkennen, dass für ein neues Gewerbegebiet in Weitersburg Bedarf besteht. Eine Ausweisung von Gewerbeflächen auf Vorrat bedeutet Klimaerwärmung durch Flächenverbrauch und sollte angesichts der Klimakrise vermieden werden. Carmen Bohlender verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass die Grünen grundsätzlich gegen Flächenfraß sind und auf eine Aktion des Naturschutzbundes Deutschland NABU, die sich gegen die Versiegelung von Ackerflächen richtet.
Pressemitteilung Carmen Bohlender, Landtagskandidatin von Bündnis 90 /Die Grünen im Wahlkreis 10 Bendorf-Weißenthurm